Studienleitung
Jörgen Klußmann
Tel.: +49 (0)228 47 98 98 - 57
Mobil: +49 (0) 151 572 055 28
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Der Kontinent Afrika - © 1xpert - Fotolia.com
Darauf antwortete Jörgen Klußmann, der den Themenschwerpunkt geplant hat, in einem Gespräch mit der Öffentlichkeitsbeauftragten Hella Blum.
Das vorherrschende öffentliche Bild: Afrika ist unsicher und instabil
In der öffentlichen Wahrnehmung hat der Kontinent in den
letzten Jahren noch einmal an Bedeutung verloren. Nach einem kurzen Hype in den
80er und 90er Jahren mit der Freiheitsbewegung in Südafrika und der Symbolfigur
Nelson Mandela, ist Afrika wieder aus den Schlagzeilen verschwunden. Wenn aber
über Afrika berichtet wird, dann hat es im Durchschnitt eine eher negative
Presse. Der Kontinent gilt als unsicher und zu instabil, im Moment prägen insbesondere die Berichte über die grassierende Ebola-Seuche in Westafrika oder die Terrorgruppe Boko-Haram die Medien.
Afrika erlebt einen wirtschaftlichen Aufschwung, doch die Breite der Bevölkerung profitiert nicht
Dabei
hat in den letzten Jahren gerade die wirtschaftliche Entwicklung vieles
verändert. Wachstumsraten von mehr als acht Prozent haben regional für bescheidenen
Wohlstand, aber auch teilweise zu einem regelrechten Boom, z.B. in Angola geführt.
Doch immer noch kommt das Wachstum nicht mehrheitlich den Afrikanern zu Gute.
Die Armut und auch die immer wieder aufflackernde Gewalt insbesondere in den
Regionen, wo Islam und Christentum aufeinander treffen, führen zu
Fluchtbewegungen.
Migration ist ein bestimmendes Thema zwischen Afrika und Europa
Eine der Hauptrouten der „illegalen“ Einwanderung kommt aus
und verläuft durch Afrika. Die demographische Entwicklung - über 50 % der
Afrikaner sind unter 21 Jahren - und der Raubbau an den natürlichen Ressourcen
erhöhen den Druck der Migration aus Afrika noch zusätzlich. Europa muss
daher mit Afrika neue Wege gehen. Diese in der Begegnung anzudenken und zu
diskutieren und hier und dort zu Gehör zu bringen, soll Ziel der Tagungen und der Begegnungsreise nach Äthiopien im Oktober sein.
Tagung im April hat über das neue wirtschaftlich erfolgreiche Afrika informiert
Im April hat die Tagung "Neues aus Afrika - Ein Kontinent bricht auf ins 21. Jahrhundert" über das neue,
wirtschaftlich erfolgreiche Afrika informiert. Ein Bericht dazu findet sich hier auf unserer Homepage. Darüber hinaus ist noch in diesem Jahr eine Dokumentation aller Tagungsbeiträge im Rahmen einer epd-Dokumentation geplant.
Studienreise nach Äthiopien macht mit Geschichte und Gegenwart des Lands vertraut
Im Oktober 2014 führt eine Studienreise nach Äthiopien. Äthiopien steht innerhalb Afrikas für seinen ureigenen
Stolz und die Unabhängigkeit des Kontinents. Abgesehen von einer kurzen
Besetzung durch die Italiener vor und während des Zweiten Weltkrieges war
Äthiopien nie eine Kolonie wie jedes andere afrikanische Land.
Äthiopien hat eine lange christliche Tradition, die bis heute lebendig ist
In Äthiopien liegen die Ursprünge der
Menschheit und auch die christliche Kirche konnte bereits im 4. Jahrhundert im
Lande dauerhaft Fuß fassen. Das christliche Königreich von Axum unterhielt zahlreiche
Handelbeziehungen bis nach Rom, Indien und China. Das spätere äthiopische
Kaiserhaus, das mit dem letzten Herrscher Hailes Selassie unterging, berief sich
auf die biblische Verbindung zwischen der Königin von Saba und König Salomon,
aus der der erste axumitische König Menelik hervorgegangen sei. Die koptische
Kirche ging sehr früh eine intensive Verbindung mit dem Reich ein. Sie beruft
sich auf eine altorientalische frühchristliche Tradition, die bis heute äußerst
lebendig ist.
Äthiopien heute - Sitz der Afrikanischen Union
Heute ist Äthiopien Sitz der Afrikanischen Union
(AU), die unlängst ihr 50stes Jubiläum feierte. Die AU bemüht sich um den
notwendigen Abstimmungsprozess afrikanischer Anliegen und ist damit ein Ort der
innerafrikanischen politischen Willensbildung und Selbstregierung.
Afrika - ein Kontinent, der zwischen Tradition und Moderne seinen Weg sucht
Insgesamt möchte die Akademie mit ihrem Afrika-Schwerpunkt die Aufmerksamkeit
darauf lenken, dass auch dieser Kontinent sich rasant verändert und zwischen
Tradition und Moderne einen eigenständigen Weg sucht. Dabei kann und muss Europa
sich positionieren, wie es diesen Wandel begleiten will.
Jörgen Klußmann / 6.10.2014