Studienleitung
Jörgen Klußmann M.A.
Tel.: +49 (0)228 47 98 98 - 57
Mobil: +49 (0) 151 572 055 28
Mail an Jörgen Klussmann
Twitter: @JorgenKlussmann
Weitere Informationen zur Person
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500 Jahre Reformation - und jetzt? In seinem neuen Blogbeitrag lädt Jörgen Klußmann zum Gespräch darüber ein.
Verdun, 1916. Foto: Wikimedia Commons
100 Jahre Erster Weltkrieg
Erinnerungskulturen und ungelöste Konflikte
in Europa
Freitag, 7. März, bis Samstag, 8. März 2014
Der erste Tag eröffnete Zugänge zur Welt am Vorabend des Ersten Weltkrieges und nutzt dazu Bild, Wort und Musik.
Zum Tagungsauftakt am Freitag:
Ausstellung "1914 - Welt in Farbe - Farbfotografie vor dem Krieg"
Tagungsauftakt war eine Führung durch die Ausstellung
„1914 – Welt in Farbe – Farbfotografie vor dem Krieg“ im LVR-Landesmuseum Bonn.
Zu sehen ist noch bis zum 23. März 2014 die Sammlung von frühen Farbfotografien des französischen Bankiers Albert Kahn, der Fotografinnen und Fotografen beauftragte, einen Kosmos entstehen zu lassen, ein "Archiv des Planeten", das der Völkerverständigung dienen sollte.
Vortrag des Historikers Ralph Sowart: Kriegsursachen
Im Anschluss daran ging die Tagung in der Akademie weiter. Der Historiker Ralph Sowart sprach über die Ursachen, die zum Ersten Weltkrieg führten, und ging dabei ein auf das Internationale System, die politische Kultur, Mentalitäten, Entscheidungen.
Abendveranstaltung:
"2014 - ein Weltkrieg wird 100"
Der erste Tag klang aus mit einem Abend von und mit
dem Rezitator und Sänger Burkhard Sondermeier und dem Igor Kirillov vom Kunsthaus Seelscheid.
Sondermeier, dessen Produktionen bereits im Deutschlandfunk, Südwestfunk, SRF3,
BRF1 oder WDR3 zu hören waren, hat eine mahnende Revue geschrieben „2014 – ein
Weltkrieg wird 100.“ Diese Revue hatte in der Akademie Premiere.
Themenschwerpunkt am Samstag:
Die Rolle der Kirchen vor und während des Ersten Weltkriegs
Der Samstag beschäftigte sich ausführlich mit der Rolle der Kirchen vor und während des Ersten
Weltkriegs. Dieser Aspekt bleibt, so Studienleiter Jörgen Klußmann, bei der Rückschau auf den Ersten Weltkrieg meist weitgehend unbeachtet.
Die Kirchen befanden sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts- wie andere Institutionen auch - im Umbruch zwischen Tradition und Moderne und nahmen vor und während des Krieges meist eine staatstragende, Kriegspropagandatreibende Rolle ein. Doch viel lieber erinnern sich die Kirchen heute an die wenigen theologischen Ansätze, die den Frieden in den Mittelpunkt stellten. Sie blieben jedoch damals die Ausnahme.
Einführung: Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Gerhard Besier
Den
Einführungsvortrag zu diesem Themenkomplex hielt der
evangelische Theologe und Historiker Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Gerhard Besier
aus Dresden.
Einen Bericht darüber können Sie hier nachlesen.
Besiers Forschungsschwerpunkte sind Kirchengeschichte und
europäische Zeitgeschichte. Aktuell forscht er insbesondere über die Rolle der
Kirchen im 20. Jahrhundert. Sein in den 90er Jahren erschienenes Standardwerk
„Der SED-Staat und die Kirche“ ist unter Kirchenhistorikern kontrovers
diskutiert worden.
Unterschiedliche Erinnerungskulturen in Westeuropa und Osteuropa
Die beiden folgenden
Referate gingen je auf die Rolle der Kirchen in einem westeuropäischen Land und
im mittel- und osteuropäischen Raum ein. Studienleiter Jörgen Klußmann hat diese
Akzente im Blick auf die unterschiedlichen Erinnerungskulturen in West- und
Osteuropa gesetzt: „Der Erste Weltkrieg und die Zeit davor und danach werden in
den Regionen Europas sehr unterschiedlich erinnert. Während in Osteuropa meist
die darauf folgenden Bürgerkriege im Gedächtnis geblieben sind, ist es in
Westeuropa der furchtbare Stellungskrieg, der sich den Menschen eingeprägt hat“,
so Klußmann.
Perspektive Westeuropa: Pfarrer Dr. Guy Liagre, Generalsekretär der KEK
Über den Ersten
Weltkrieg und seinen Einfluss auf Belgien und die Protestanten sprach
Pfarrer Dr. Guy Liagre, seit 2012 Generalsekretär der Konferenz
Europäischer Kirchen (KEK), einer Gemeinschaft von etwa 120 anglikanischen,
orthodoxen, protestantischen und altkatholischen Kirchen Europas. Liagre, selbst
gebürtiger Belgier, hat in moderner Kirchengeschichte promoviert. Der Methodist
ist auch Präsident der Vereinigten protestantischen Kirche in
Belgien.
Perspektive Osteuropa: László Levente Balogh, Universität Debrecen/Ungarn
Die Rolle der Kirchen
im mittel- und osteuropäischen Raum beleuchtete Dr. László Levente Balogh,
Universitätsdozent am Lehrstuhl für Politikwissenschaft an der Universität
Debrecen/Ungarn. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören u.a. die Rolle der
Religionen im politischen Kontext und Erinnerungspolitik. Mit dem Germanisten
Harald D. Gröller hat er 2011 eine Untersuchung zu Erinnerungs- und
Gedächtnisorten in Debrecen veröffentlicht („Mit Geschichte will man
etwas!“).
Abschlusspanel: Welche Konflikte blieben ungelöst?
Studienleiter
Jörgen Klußmann wollte auch dazu anregen, die
Situation damals – mit aller Vorsicht – mit der heutigen Lage in Europa zu
vergleichen. Deshalb ging es in der Abschlussdiskussion um die Frage: „Was
haben wir gelernt? Welche Konflikte blieben ungelöst?“
Dokumentation der Tagung
Die Beiträge dieser Tagung werden im Lauf dieses Jahres in unserer Publikationsreihe "Begegnungen" dokumentiert. Die Publikation ist dann bei der Akademie oder im Buchhandel erhältlich.
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hbl / 10.03.2014